15.11.2020
Auch ohne Shutdown wäre jetzt gerade die einzige Zeit im Jahr, zu der am Titisee fast nichts los ist. Andererseits kann man das ganze Jahr über den See ohne Touristen genießen, wenn man nur früh genug da ist. Was es allerdings nicht jeden Tag gibt, ist so ein ausgeprägtes Morgenrot, das sich über den ganzen Himmel erstreckt.
Für mich ist der Titisee einschließlich Umgebung natürlich ein Ort voller Erinnerungen, und so geriet ich an diesem Morgen wieder in eine nostalgische Stimmung, die mich dazu verleitete, ein Stück weit dem Radweg nach Neustadt zu folgen und ein Motiv aus meiner Anfangszeit (Frühling 2008) zwölfeinhalb Jahre später nochmals abzulichten.
Auch der Eisweiher löst bei mir nostalgische Gefühle aus. Daher hat es mir durchaus weh getan, feststellen zu müssen, dass der Rundweg um den Weiher gesperrt ist.
Hier geht es nicht mehr weiter. Nachdem ich gelesen habe, dass der Schutz des Bibers für die Sperrung verantwortlich ist, kann ich einigermaßen damit leben - im Gegensatz zur Zerstörung der Grillhütte auf der Fürsatzhöhe, mit der ich immer noch nicht ganz klar komme ...
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12.11.2020
Für heute hatte ich mir in Erwartung eines perfekten Nebelmeeres den Wecker gestellt und fand dann morgens ein breites Wolkenband über mir und weitgehend aufgelösten Nebel weiter unten. So ähnlich ist das in den letzten Tagen schon öfter passiert. Das Nebelmeerpotential dieser Wetterlage wurde eindeutig nicht ausgeschöpft. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, vor allem nach dem einen perfekten Morgen auf dem Feldberg letzte Woche.
Und auch heute gab es noch Reste von intaktem Nebel zu finden, während das Wolkenband darüber so freundlich war, sich ansehnlich zu verfärben. Bei der Gelegenheit habe ich mir den Aussichtspunkt Hohe Wacht bei Göschweiler genauer angeschaut. Man hat dort eine Rundumsicht, aber für Landschaftsfotos ist sie kaum zu gebrauchen, weil der Aussichtspunkt von Stromleitungen umgeben ist. Dieses Bild ist ein Stück weiter unten aufgenommen.
Auf dem Rückweg kam dann die Sonne durch und erzeugte bei Rötenbach eine unerwartet eindrucksvolle Stimmung, für die ich unbedingt noch einmal anhalten musste. Bei diesem Licht war mir dann sogar die Stromleitung im Bild fast egal.
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09.11.2020
Ein Fotoausflug wie früher. Also ziemlich lange früher. Vor 2011. Damals, als ich noch kein Auto hatte und morgens mit dem Fahrrad meine Motive aufgesucht habe. Allerdings habe ich es mir diesmal ziemlich leicht gemacht. Das Motiv liegt nur etwa 1,2 km von meinem Wohnsitz entfernt.
Bei diesem idyllischen Moor zwischen Hinterzarten und Titisee handelt es sich um einen Ort, den unzählige Urlauber und Pendler vom Vorbeifahren kennen, aber so gut wie niemand macht Fotos davon. Das Moor liegt unmittelbar neben der Bundesstraße auf der einen und der Bahnlinie auf der anderen Seite. Unbeobachtet fotografieren und die Stille des Morgens genießen war daher nicht drin. Fotos zeigen eben nie alles, was der Fotograf wahrgenommen hat - und manchmal ist das ein echter Vorteil.
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07.11.2020
Als Landschaftsfotograf erlebt man manchmal Tage, da passt einfach alles. Gestern war so einer. Und dann gibt es die Tage, die einen zurück auf den Boden holen. Wenn man sich verspekuliert, an den falschen Ort fährt, wo es nicht die richtigen Bedingungen gibt, und sich dann auf die Suche nach einer Ausweichmöglichkeit begeben muss, die in eine Irrfahrt mündet, an deren Ende man froh ist, wenn man mit voll ausgefahrenem Teleobjektiv wenigstens noch ein bisschen etwas von dem erhofften Nebel in weiter Ferne einfangen kann.
Aber immerhin: Aussichten mit Alpenblick habe ich ja schon zu Genüge festgehalten, einen Blick vom Südschwarzwald zur Schwäbischen Alb dagegen eher selten.
Und dieser Blick von Bonndorf-Glashütte auf das Gutachtal war am Ende gar nicht so übel. Doch noch eine Gelegenheit, ein bisschen Herbstwald zu fotografieren.
Auf dem Heimweg fuhr ich dann am Schluchsee entlang, ärgerte mich zunächst, dass ich nicht gleich dorthin gefahren war, und beschloss dann, mich lieber zu freuen, dass der Seenebel doch noch für einige Fotos gut war. Ein durchaus versöhnlicher Abschluss des zunächst so chaotischen Fotoausflugs.
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06.11.2020
Eine Morgenstimmung auf dem Feldberg, dessen Gipfel ziemlich genau an der Nebelgrenze liegt: Vor ziemlich genau neun Jahren habe ich so etwas schon einmal erlebt. Ungefähr ein Jahr später gab es eine ähnliche Lage, aber damals hatte ich das Gefühl, beim ersten Mal schon alle Bilder gemacht zu haben.
Das sehe ich heute natürlich völlig anders. Ganz abgesehen davon, dass der Nebel sich nie exakt gleich verhält, habe ich mittlerweile den Eindruck, dass ich vor neun Jahren einiges hätte besser machen können. Und wenn ich in neun Jahren auf die Bilder von heute schaue, werde ich hoffentlich nochmals genug dazugelernt haben, um dasselbe zu denken.
Aber jetzt gerade bin ich sehr zufrieden mit den Bildern. Obwohl es mich eigentlich ablenkt (und nervt), wenn ich beim Fotografieren nicht allein bin. So viele Leute bei Sonnenaufgang auf dem Feldberg, das hatte ich zuvor noch nie erlebt. Aber ich kann ihnen nicht absprechen, eine hervorragende Entscheidung bezüglich der Gestaltung ihres Freitagmorgens getroffen zu haben. Und es war einfach auch schön zu sehen, wie glücklich sie alle beim Anblick dieser Stimmungen gewirkt haben.
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01.11.2020
Das Zastlertal habe ich erst in den letzten Wochen, also nach dem Umzug zurück nach Hinterzarten, zu entdecken begonnen. Zuvor hatte ich es weitgehend vernachlässigt. Dabei ist es eine der abgelegensten und wildesten Ecken im Südschwarzwald. Die Abgelegenheit ist wohl der Hauptgrund, warum ich früher fast nie dort war. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man nur an Schultagen hin (aber abends nicht mehr zurück), mit dem Fahrrad muss man von Hinterzarten aus erst mal die 300 Höhenmeter bis Rinken überwinden, und mit dem Auto ist ein riesiger Umweg zu fahren (zum Talschluss 28 km Fahrstrecke bei 7 km Luftlinie).
Diesen Umweg habe ich in den letzten Wochen mehrmals auf mich genommen, um das Tal zu erkunden. Und nun lässt es mich nicht mehr los. Am Nordosthang gibt es schroffe Felswände, eindrucksvolle Aussichten und viele kaum bekannte, nicht als Wanderweg markierte Pfade, die einen erstaunlich alpinen Charakter aufweisen - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man dabei haben. Und im Südosten, wo die öffentliche Straße endet und das Tal in die Nordhänge des Feldbergmassivs übergeht, bietet der Zastlerbach Wasserfälle im Überfluss - wobei es im Tal noch eine ganze Reihe von weiteren Bächen gibt, die ebenfalls Fallstufen aufweisen.
Den heutigen verregneten Sonntag habe ich genutzt, um einen kleinen Teil des momentan gut gefüllten Zastlerbaches abzulichten.
Wo ich schon dabei war, habe ich auch noch einem der erwähnten anderen Bäche mit Wasserfall einen Besuch abgestattet: dem Stollenbach.
Da ich danach immer noch nicht genug hatte, bin ich zum Zastlerbach zurückgekehrt und diesmal dem Wanderweg weiter nach oben gefolgt, wobei ich wieder einmal die Erfahrung machen musste, dass Regenwetter und schweißtreibende Anstiege eine eher unangenehme Kombination sind. Aber ich wollte unbedingt noch einen Aussichtspunkt mitnehmen, mit Herbstlaub und Nebelschwaden. Das Herbstlaub gab es, die Nebelschwaden haben sich leider vornehm zurückgehalten. Hier die Aussicht beim Hauseckfelsen - dieser ist in der rechten Bildhälfte zu erkennen. Theoretisch könnte man ihn besteigen und hätte einen freieren Blick, aber für so eine Aktion bei Nässe und Rutschgefahr war ich zu feige (bzw. vernünftig).
So richtig wert war die Aussicht die Anstrengung des Anstiegs also nicht. Dafür habe ich auf der Rückfahrt noch einen Aussichtspunkt über dem Höllental mitgenommen, der ganz mühelos mit dem Auto zu erreichen ist. Um genau zu sein, kommt man nur mit dem Auto dorthin, die Aussicht liegt an der B31. Soweit ich mich erinnere, war der Blick vor sechs Jahren hier noch nicht so frei wie jetzt.
PS: Nochmals sorry an meine Abonnenten. Nach dem Bugfix hat mein Feedreader die letzten Artikel nochmals neu heruntergeladen. Woran das lag, habe ich noch nicht herausgefunden (hach, Debugging, wie ich es liebe), aber ich hoffe, diesmal funktioniert es wirklich so wie vorgesehen.
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31.10.2020
"Dämmerung nach frischer Nacht,
herbstlich warme Farbenpracht,
Nebelmeer und Alpenblick -
Schwarzwaldfotografenglück."
Im Gipfelbuch der Schnepfhalde hat jemand diesen Vierzeiler hinterlassen, der zufällig ganz gut beschreibt, was ich an diesem Morgen erlebt habe.
(Dieser Kitschdichter hat darunter auch noch meine Website angegeben - wer macht denn so was ...)
PS: Sorry an die Abonnenten meines Blogs - wenn euer Feedreader die letzten Artikel zweimal abgerufen hat, liegt das daran, dass ich einen Bug in meinem Feed beheben musste. Von nun an funktioniert es wieder ordnungsgemäß.
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28.10.2020
Es soll ja immer noch Leute geben, die die Nachbearbeitung von Fotos strikt ablehnen, da nur das "unbearbeitete" Bild die Aufnahmesituation authentisch wiedergäbe. Falls du ebenfalls dieser Ansicht sein solltest, habe ich einen kleinen Test vorbereitet. Hier sind drei Bilder mit gleichem Bildausschnitt zu sehen. Welches davon ist das unbearbeitete Original? (mehr ...)
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26.10.2020
Eine Kaltfront, die die Landschaft tagsüber mit reichlich Feuchtigkeit versorgt und genau zum richtigen Zeitpunkt abzieht, um der Sonne im Westen abends eine Lücke zu lassen: Von mir aus könnte es das jede Woche mal geben.
Obwohl, andererseits: Irgendwann würde das auch langweilig. Ich esse schließlich auch nicht jeden Tag Cordon bleu, sondern nur an besonderen Tagen, damit es etwas Besonderes bleibt. Wenn so ein Stimmungs-Highlight nur alle paar Wochen bis Monate auftritt, dann bleibt es jedes Mal ein Highlight. Ist schon gut so.
(Obwohl es mich schon wieder davon abgehalten hat, meine Herbstwaldbilder zu machen, solange das noch geht ...)
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25.10.2020
... erschien mir an diesem Morgen die Aussicht auf einen bunten Himmel bei Sonnenaufgang mit Nebel darunter. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dieses Jahr möglichst viel aus den herbstlichen Laubwäldern zu machen, aber habe heute erneut spontan umgeplant, weil ich mir diese Stimmung einfach nicht entgehen lassen konnte. Außerdem ist jetzt gerade die Zeit im Jahr, zu der die Sonne von diesem Aussichtspunkt über Spriegelsbach aus gesehen an der richtigen Stelle aufgeht.
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