Blog: Allgemein


06.02.2021

Ravennaschlucht nach der Schneeschmelze

Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte, aber ich war seit dem Umzug nach Hinterzarten im letzten September noch kein einziges Mal in der Ravennaschlucht gewesen. Mein letzter Besuch liegt mindestens sechseinhalb Jahre zurück. Als ich heute dort war, hat es sich angefühlt, als wäre es gestern gewesen.

Die regenreiche Tauwetterphase ist vorbei, aber die Ravenna führt immer noch ungewöhnlich viel Wasser:

Ravennaschlucht nach Schneeschmelze

Und dann noch ein Foto vom Hinweg. Keine Ahnung, wie lange dieses Haus schon leer steht ‐ und wie lange es überhaupt noch stehen wird. Solange es noch steht, muss es dokumentiert werden.

Lost Place im Höllental


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06.02.2021

Dreisamfjord und Saharaluft

Eine außergewöhnliche Grenzwetterlage macht gerade Schlagzeilen. Irgendwo weit im Norden Deutschlands (von hier aus betrachtet) soll eine Luftmassengrenze mit extremen Temperaturgegensätzen für unwetterartige Schneefälle sorgen. Ich bin ein bisschen neidisch. Aber es ist mir immer noch lieber, wenn so ein Ereignis weit entfernt stattfindet, als wenn es hier ganz in der Nähe wäre und ich in der Eisregenzone sitzen würde, während die Landschaft 50km nördlich mit Schnee zugeschüttet wird.

Der Südwesten bekommt dagegen gerade einfach nur die volle Dröhnung Warmluft ab, direkt aus der Sahara ‐ einschließlich großer Mengen Saharastaub. Wenn ich jetzt gerade aus dem Fenster schaue, sehe ich einen bedeckten Himmel, der eine fast schon unheimliche Gelb-/Braun-Färbung aufweist. Die Landschaft sieht aus wie auf einem meiner Fotos von 2010, bevor ich diese fast alle neu bearbeitet habe, weil ich damals die Angewohnheit hatte, den Weißabgleich viel zu warm einzustellen und einem Großteil meiner Bilder einen kräftigen Gelb-Braun-Stich zu verpassen.

Heute Morgen war es noch nicht ganz so extrem, und am Himmel gab es noch Wolkenlücken, nachdem der Regen der letzten Warmfront in den Tälern genug Feuchtigkeit hinterlassen hatte, um endlich wieder ein Nebelmeer zu produzieren. Um dieses einzufangen, habe ich den Rosskopf bei Freiburg erstmals zu fotografischen Zwecken besucht.

Blick vom Rosskopf über das Dreisamtal

Blick vom Rosskopf über das Dreisamtal

Blick vom Rosskopf über das Dreisamtal

Blick vom Rosskopf über das Dreisamtal


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04.02.2021

In der Hochschwarzwälder Seenplatte

In der vergangenen Woche war alles dabei: Flächendeckender kräftiger Dauerregen, im Schwarzwald durch Staueffekte verstärkt. Oder wiederholte kräftige Schauer mit stürmischem Wind. Dann auch mal ganztägiger Dauerregen, der nur im Schwarzwald fiel, dem Stau sei Dank. Zwischendurch einen Tag nur Nieselregen (wobei das die Ausnahme war). Dann wieder Dauerregen, noch mehr Schauer und dann noch mal richtig ausgiebiger Dauerregen, zeitweise schauerartig verstärkt, mit viel Wind. So ging das eine Woche am Stück. Richtig hell wurde es tagsüber die ganze Zeit nicht.

So erschien mir der heutige Morgen fast surreal. Klarer Himmel, Sonnenschein - und kein Niederschlag! Dass ich das noch erleben darf! Und dann auch noch in einer völlig neuen Landschaft aufzuwachen: der Hochschwarzwälder Seenplatte. Hier in der Umgebung des Hauses sind zwischen den neu entstandenen Seen noch etwa 10 von den ursprünglich 80 Zentimetern Schnee übrig. Zwischen Titisee und Neustadt wurde dagegen fast alles weggespült.

Und diese Aufnahme war der Lohn für eine Woche Wetterfolter*:

Spriegelsbachtal mit Hochwasser

* Im Sommer hätte ich gegen so eine Wetterlage nichts einzuwenden. Aber im Winter bei einer bestehenden Schneedecke ist sie schon sehr bedrückend.


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30.01.2021

Hochwasser im Wiesental

Fünf Wochen lang konnte ich fast ohne Unterbrechung den Winter genießen und mich dabei immer wieder über Neuschnee und Gesamtschneehöhen bis zu 80cm vor der Haustür freuen. Jetzt zahle ich den Preis dafür. Die ekelhafteste anzunehmende Wetterlage hat sich eingenistet. Schon drei Tage in Folge ergiebige Regenfälle und gnadenloser Tauwettersiff. Für morgen sieht es nach einer kurzen Entspannung aus, bevor das Pisswetter erneut loslegen und die ganze nächste Woche ohne wesentliche Unterbrechungen anhalten wird.

Am stärksten ist die deprimierende Wirkung dieser Witterung, wenn ich daheim in der Wohnung hocke. So weit kommt's noch, dass ich mir vom Wetter vorgeben lasse, wann ich draußen unterwegs bin. Also habe ich versucht, dem Horrorwetter wenigstens ein paar Bilder abzutrotzen, die man sonst nicht machen kann. Motiv: Gewässer, die es normalerweise an diesen Stellen nicht gibt. Gestern bin ich im Dreisamtal mit diesem Vorhaben gescheitert, heute lief es im Wiesental etwas besser.

Hochwasser im Wiesental

Hochwasser im Wiesental

Hochwasser im Wiesental


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24.01.2021

Rotlichtmilieu

Eine Minute früher wäre das Sonnenaufgangslicht noch intensiver gewesen. Kein ganz ideales Timing also. Aber eigentlich ist das egal. Entscheidend ist vor allem, dass es nach den Tauwettertagen um die Wochenmitte wieder frischen Schnee gegeben hat. Festgehalten habe ich ihn diesmal in der offenen Landschaft des östlichen Hochschwarzwaldes bei Göschweiler.

Allee bei Göschweiler

Wintermorgen bei Göschweiler


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19.01.2021

Die Alpen gibt's ja auch noch

Dass mein Foto vom verschneiten Freiburg in der Dämmerung ein "once-in-a-lifetime shot" werden könnte, hatte ich schon gut eine halbe Stunde vorher geahnt. Aber was das Bild tatsächlich bewirken würde, hätte ich mir nie träumen lassen ‐ erst recht nicht, nachdem ich es bei Facebook gezeigt hatte und es dort nur durchschnittlich erfolgreich war. Dann habe ich es bei Twitter eingestellt. Ergebnis: Einer der beliebtesten Tweets des Tages im gesamten deutschsprachigen Raum, über 13.000 Likes und ein Anstieg der Followerzahl von unter 100 auf über 500 in zwei Tagen. Ich bin immer noch überwältigt. Dass man Instagram braucht, um Reichweite zu bekommen, ist hiermit widerlegt.

Natürlich fühlt sich so ein Erfolg großartig an. Aber er hat auch eine ernüchternde Seite: Was soll jetzt noch kommen? Alle Bilder, die ich von nun an mache, werden im Vergleich dazu schäbig wirken. Aber keine Bilder mehr machen ist auch keine Lösung. Also am besten einfach so weitermachen wie vorher. Und vielleicht ergibt sich irgendwann die nächste so spezielle Gelegenheit wie letzten Freitag in Freiburg.

"So weitermachen wie bisher" heißt manchmal eben auch: Wecker stellen, aus dem Fenster schauen, nicht so recht wissen, ob es sich lohnt, also den PC starten, Webcams und Satellitenbilder schauen, nicht so recht wissen, wohin man jetzt fahren soll, am Ende viel zu spät dran sein, aber irgendwie doch noch das eine oder andere Bild mit nach Hause nehmen.

Diesmal wieder eins mit Alpenblick. Hatte ich jetzt auch schon eine Weile nicht mehr. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, aber trotzdem immer wieder schön.

Alpenblick bei Kappel

Edit: Ein Spambot hat diesen Beitrag entdeckt und penetriert ihn permanent, daher habe ich hier mal die Kommentare abgeschaltet.


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16.01.2021

Schnee zwischen Nordsee und Schwarzem Meer

Nachdem mich gestern die Schneehöhe im Tiefland begeistert hat, habe ich heute den Tiefschnee in den Hochlagen genossen. Auf irgendeinem Berggipfel hätte es sicher spektakulärer ausgesehen, aber es müssen nicht jeden Tag spektakuläre Motive sein. Eine Schwarzwälder Durchschnittslandschaft mit reichlich Schnee ist schön genug.

Mein heutiger Fotospot war eine unscheinbare Passhöhe, die nördlich von Furtwangen zwei Täler voneinander trennt. Allerdings ist dieser Ort nur oberflächlich betrachtet unscheinbar. Tatsächlich liegt er auf der Europäischen Hauptwasserscheide. Wenn der Schnee hier schmilzt, landet das Wasser auf der einen Seite über Furtwänglebach, Breg und Donau im Schwarzen Meer, auf der anderen über Elz und Rhein in der Nordsee.

Hier ein paar Ansichten der Donauseite ...

Beim Furtwänglehof

Briglirain

Beim Furtwänglehof

Furtwänglebach-Tal

Furtwänglehof

... und noch eine Aufnahme der Rheinseite.

Oberes Elztal

Nebenbei bemerkt: So schön der Tiefschnee auch anzusehen ist, hat er doch seine Nachteile. Zu Fuß abseits geräumter Wege vorwärtszukommen kann man mittlerweile vergessen. Und irgendwo am Straßenrand anhalten ist auch nicht mehr drin. Das ist unpraktisch, gerade in dem Tal, durch das der Furtwänglebach fließt. Es sieht von der Straße aus sehr hübsch aus, aber anzuhalten und einen guten Fotostandort abseits der Straße zu finden ist beides so gut wie unmöglich.

Was ich allerdings in letzter Zeit mehrfach getan habe: An einer übersichtlichen Stelle auf einer wenig befahrenen Straße kurz halten und zum Autofenster hinaus ein Bild machen. Kann bei solchen Schneeverhältnissen manchmal durchaus funktionieren.

Piuskapelle


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15.01.2021

Freiburger Winter in Perfektion

Heute Morgen habe ich es noch geschafft, angesichts des außergewöhnlichen Winterwetters ganz nüchtern zu bleiben. Aber nach den Stimmungen am Abend kann ich meine Begeisterung nicht mehr zurückhalten. Was für ein geiler Winter ist das bitte?

Vor der Haustür in Hinterzarten liegen gut 70cm Schnee. Das ist ungewöhnlich viel. Aber tief verschneite Hochschwarzwaldlandschaften kann man öfter fotografieren. Richtig außergewöhnlich waren dagegen die 19cm Schneehöhe, die Freiburg heute gemeldet hat. Die letzte zweistellige Schneehöhe gab es dort im Februar 2013. Um den Wert von heute zu übertreffen, muss man sogar bis ins Jahr 2006 zurückgehen. Deshalb fasste ich den Entschluss, abends noch einmal nach Freiburg zu fahren und dieses Ereignis zu dokumentieren. Auf der Fahrt war ich mir unsicher, ob das die richtige Entscheidung war. Aber doch, sie war richtig. So was von richtig. Eine der richtigsten Entscheidungen in meinem Fotografenleben.

Der Sonnenuntergang über der verschneiten Stadt hatte bereits etwas für sich. Es wäre schon ein gelungener Fotoausflug gewesen, wenn nur diese Bilder dabei entstanden wären ...

Winterlicher Sonnenuntergang über Freiburg

Winterlicher Sonnenuntergang über Freiburg

... aber der Auslöser für meine Begeisterung war das, was danach passiert ist. Wie sich der Nebel hinter der Stadt in der Dämmerung perfekt ins Bild gefügt hat ‐ das wäre schon unter normalen Umständen ein Glücksfall gewesen. Wenn dann noch eine Schneemenge dazukommt, die nur etwa alle zehn Jahre auftritt (künftig wegen Klimawandel womöglich noch seltener), und es tagsüber kalt genug war, dass der Sonnenschein dem Schnee auf den Bäumen und Dächern nichts anhaben konnte ‐ dann ergibt das ein Foto, wie man es vielleicht nur einmal im Leben machen kann. Bisher ganz klar mein Lieblingsbild 2021, und es dürfte gute Chancen haben, diesen Status bis zum Jahresende zu behalten.

Verschneites Freiburg in der Abenddämmerung


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15.01.2021

Tieflandschnee

Ich möchte in diesem Beitrag Abstand davon nehmen, positive Emotionen in Bezug auf das Wetter zu äußern, um niemanden zu provozieren. Deshalb an dieser Stelle nur trockene Fakten:

In Hinterzarten und Umgebung sind in 24 Stunden grob geschätzt 40cm Neuschnee gefallen. Diese Schneemenge hat den Bahnverkehr im Höllental lahmgelegt. Deshalb bin ich kurzfristig als Schienenersatzverkehr eingesprungen und nach Freiburg gefahren. Auch dort hat sich eine geschlossene Schneedecke gebildet. So sieht sie aus.

Bahnwärterhaus bei Freiburg-Littenweiler im Schnee


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13.01.2021

Tiefschnee in der Mittagssonne

Wenn der Sonnenaufgang nicht zu sehen ist, dann geht man eben in der Mittagspause nach draußen, um den schönen Tiefschnee zu dokumentieren. Das ist mittlerweile eine Schneehöhe, die zum Fotografieren ein wenig unpraktisch ist, weil man zu Fuß abseits geräumter Wege praktisch nicht mehr durchkommt. Aber dafür hat sie eine besondere Ästhetik, so eine dicke Schneedecke, die von den Unebenheiten des Untergrunds kaum noch etwas übrig lässt. Wunderschön anzusehen und auch in diesen Höhenlagen leider selten geworden.

Das Mittagslicht ist zwar nicht ideal für Landschaftsbilder ...

Urbershütte

... aber im Wald funktioniert es zu dieser Jahreszeit doch erstaunlich gut.

Winterwald


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