18.04.2024
Der Zug, mit dem ich nach meinem Foto-Abstecher von Kleinkems aus nach Freiburg weiterfuhr, hatte zunächst fünf Minuten Verspätung. Kein Problem, ich hatte ja 22 Minuten Umsteigezeit in Freiburg. Die wiederholten Durchsagen, dass sich die Weiterfahrt aus diversen Gründen noch etwas verzögern würde, nahm ich erst noch mit einem Schmunzeln zur Kenntnis, aber als der Zug mit gut einer Viertelstunde Verspätung vor Bad Krozingen auf freier Strecke erneut für mehrere Minuten zum Halten kam, wurde es allmählich doch ein wenig stressig. Die Einfahrt in den Freiburger Hauptbahnhof ging quälend langsam vonstatten, bei der Ankunft hatte der Zug dann ziemlich genau 21 Minuten und 50 Sekunden Verspätung, und ich musste von Gleis 2 auf Gleis 8 ...
Die logische Konsequenz brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Aber ich hatte ja, wie gesagt, aus dem Erlebnis in Basel gelernt und nicht nur eine, sondern gleich beide DSLRs im Rucksack, auch die monochrome. Und so habe ich mir die Zeit mit monochromen Architekturdetails vertrieben. Normalerweise nicht mein Ding, aber was will man sonst machen in so einer Situation?
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18.04.2024
Auf der Fahrt von Basel nach Freiburg sah das Licht so hübsch aus, dass ich spontan aussteigen und eine Runde spazieren gehen musste. Diesmal war natürlich die Kamera im Rucksack, so was wie in der Vorwoche am Bahnhof in Basel sollte mir nicht noch mal passieren. Der südliche Teil der Rheintalbahn verläuft am Hang, so dass man zwischen Schliengen und Efringen-Kirchen von den Bahnhöfen aus leicht zu Fuß diverse Aussichtspunkte in den Weinbergen erreicht. Manchmal habe ich mich schon geärgert, dass diese Bummelzüge so lange brauchen, weil sie auch z. B. in Kleinkems halten – dabei kann so ein Halt durchaus sinnvoll sein, wenn dort solche Aussichten in der Nähe sind.
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16.04.2024
Nun hat sich der April entschieden, unter Beweis zu stellen, dass er trotz Klimawandel immer noch zu dem Wetter fähig ist, für das er früher einmal bekannt war. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um erneut das E-Bike auszuführen und dabei zu testen, wie praktikabel es bei "schlechtem" Wetter ist. Bei solchen Verhältnissen war ich ja schon immer gerne draußen, aber habe dabei ungern weitere Strecken zurückgelegt (vor allem mit Höhenunterschieden), weil ich dabei sehr leicht ins Schwitzen komme und dann nichts mehr davon habe, von außen gegen Regen geschützt zu sein, wenn ich dafür von innen nass werde.
Heute war ich bei Schneeregen und Temperaturen von 0 bis 2 Grad unterwegs, das waren also nicht wirklich repräsentative Verhältnisse. Trotzdem wäre es vorher auch bei solchen Temperaturen undenkbar gewesen, etwa 200 Höhenmeter mit der Fotoausrüstung im Gepäck zu überwinden, ohne ziemlich verschwitzt anzukommen. Das ist jetzt kein Thema mehr: ich bin von außen und innen weitgehend trocken geblieben. Wirklich ganz neue Möglichkeiten, die sich da auftun.
Diesen recht abgelegenen Aussichtspunkt bei Breitnau hätte ich zum Beispiel früher bei solchen Verhältnissen nie aufgesucht. Dabei war er heute genau richtig, um die kurzen Lichtmomente über dem Dreisamtal einzufangen, während an meinem Standort weiterhin Schneeregen fiel.
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11.04.2024
Ein äußerst ärgerlicher Abend: Zuerst nach Feierabend in Rheinfelden das übliche Chaos auf der Hochrheinbahn, so dass ich keine Chance hatte, meinen Anschluss Richtung Freiburg in Basel zu erwischen. Dort musste ich ausnahmsweise auf Gleis 10, um den folgenden Zug nach Freiburg zu nehmen.
Und dann folgte das eigentliche Ärgernis:
Ich sah etwas, was unbedingt fotografiert werden wollte. Ein Schattenspiel, das aussah, als wäre es extra arrangiert worden. Eine Momentaufnahme, die höchstwahrscheinlich nicht reproduzierbar gewesen wäre, wenn ich es später noch einmal versucht hätte. Und ich hatte keine Kamera dabei!
Was macht man als Fotograf in so einem Moment? Für mich gilt normalerweise: ärgern und ohne Foto heimfahren. Wobei ich manchmal noch das Handy heraushole, um zu dokumentieren, was ich verpasst habe. Aber zum Fotografieren ist das Teil nicht gedacht. Das kommt gar nicht in Frage, das würde meine Fotografenehre zu sehr kränken.
Aber diesmal sah ich mich gezwungen, meine Prinzipien zu überdenken. Welches Ärgernis war schlimmer: das Bild gar nicht zu bekommen oder mit der Schmach leben zu müssen, es als JPG mit dem Handy geknipst zu haben? Ich kam zu dem Schluss, dass letzteres das kleinere Übel war. Ergebnis: Ich habe mein Bild. Und daraus gelernt: Nie mehr ohne Kamera aus dem Haus, wenn die Möglichkeit besteht, dass mir ein Foto über den Weg laufen könnte.
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09.04.2024
Nach den HItzerekorden vom Wochenende kam der Saharastaub. Ein getrübter Himmel, der die Sonne nur noch bräunlich-milchig durchlässt: für mich als Landschaftsfotograf gibt es kaum eine deprimierendere Wetterlage.
Zum Glück ist das jetzt vorbei. Eine Kaltfront hat einen Temperatursturz von etwa 20 Grad gebracht und den Wüstendreck ausgeräumt. Die Sicht ist wieder frei. Und was ich an Kaltfronten besonders mag, ist, wenn sie zur richtigen Zeit durchziehen, um abends noch ein paar Sonnenstrahlen durchzulassen. Das hat diesmal perfekt geklappt. Das Naturschauspiel habe ich auf dem Frauensteigfelsen genossen, einem besonders schönen Aussichtspunkt über dem Dreisamtal, den ich mit Hilfe meines neuen Zweirades mit Motorunterstützung rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreicht habe.
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06.04.2024
Meine Fotoausrüstung ist um eine neue Anschaffung reicher: ich habe endlich ein E-Bike, frisch gebraucht gekauft. Heute ist es erstmals richtig zum Einsatz gekommen, im Eggenertal am Schwarzwaldrand im Markgräflerland. Diese Ecke hatte ich mir kürzlich schon angeschaut (ziemlich anstrengend mit dem unmotorisierten Fahrrad). Heute habe ich dann den ersten Zug genommen und von Auggen aus ganz entspannt die etwa 250 Meter Höhenunterschied zur St. Johannisbreite überwunden, wo ich noch rechtzeitig vor den ersten Sonnenstrahlen zum Fotografieren bereit war.
Nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre das nicht möglich gewesen, mit dem herkömmlichen Fahrrad hätte es ebenfalls zu lange gedauert, und mit dem Auto fahre ich normalerweise keine so langen Strecken zu einem Fotospot: es wären etwa 67 km pro Strecke gewesen. Wenn man hier die übliche Rechnung anwendet mit 30 Cent pro Kilometer für Sprit, Verschleiß und Wertverlust, habe ich heute 40 € gespart. Und nebenbei Bilder aus einer Gegend gemacht, die ich ansonsten zum Fotografieren wahrscheinlich nie angesteuert hätte. Ein ganz neues Gefühl von Freiheit – mit dieser Anschaffung werde ich noch viel Freude haben.
Auch wenn die Bilder nicht unbedingt überragend waren – Spaß hat es gemacht. Und ich war rechtzeitig bei angenehmen Temperaturen zurück, bevor der Klimawandel wieder mal zeigen konnte, wozu er in der Lage ist: Hochsommerhitze Anfang April. Lieber nicht dran denken, was im Juli oder August noch anstehen könnte ...
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11.03.2024
Eine der vielen Zwischenstationen, die ich schon lange mal ablichten wollte auf dem Weg zwischen meinem Hochschwarzwälder Wohnort und der Familienheimat auf der Ulmer Alb, ist das Donaustädtchen Riedlingen. An diesem Montagmorgen hat es sogar das Licht am Ende noch gut gemeint, nachdem es zuvor bedeckt gewesen war. Für diese Bilder hatte ich drei Bilder vor dem Objektiv montiert: Pol, grau und orange.
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24.02.2024
Ich habe schon einige schlechte Winter im Hochschwarzwald erlebt. In Klimawandelzeiten werden diese immer mehr zum Normalzustand. Aber selbst nach einem schlechten Winter zeigen sich die Blüten von Schneeglöckchen und Seidelbast am schattigen Nordhang der Hinterzartener Winterhalde normalerweise frühestens im März. Dieses Jahr ist es anders. Den letzten nennenswerten Neuschnee in diesem "Winter" gab es Anfang Dezember. Der Februar war bisher eher auf dem Temperaturniveau eines Oktobers und komplett schneefrei, bis sich heute kurz vor Monatsende doch noch eine dünne, kurzlebige Schneedecke gebildet hat. Immer noch völlig demotiviert angesichts des Wetterverlaufs der letzten Wochen konnte ich mich heute früh nur zu ein paar Schritten vor der Haustür aufraffen, um die Frühblüher im Schnee zu dokumentieren.
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05.02.2024
Ein weiteres Analog-Experiment: Lässt sich ein Pentax-D FA* 50mm F1.4 an Analogkameras nutzen? Dieses Objektiv ist die High-End-Normalbrennweite für Pentax-DSLRs mit elektronischer Blendensteuerung, also nur für Kameras der neueren Generation. Sollte also an Kameras der ältesten Pentax-K-Generation (K-und M-Serie und LX), die auf einen Blendenring angewiesen sind, nicht zu gebrauchen sein. Tatsächlich funktioniert das aber besser als ältere Objektive ohne Blendenring.
Diese alten Kameras können ja nicht mit der A-Stellung (Blendenautomatik) am Objektiv umgehen. Sie interpretieren diese Stellung als f/22 oder was auch immer sonst die kleinste Blende des Objektivs ist. Objektive ohne Blendenring stehen immer auf A und sind deshalb an so alten Kameras nur voll abgeblendet nutzbar, also quasi unbrauchbar. Wenn man an so eine Kamera allerdings ein Objektiv ohne mechanische Blendenkupplung anschließt, kann die Kamera dieses nicht abblenden, damit bleibt die Blende einfach offen – und damit kann man um einiges mehr anfangen.
Interessanterweise kommen diese ganz alten Kameras mit so einem Objektiv sogar besser klar als die nächste Generation mit Blendenautomatik (z. B. Super A). Diese erkennen die A-Stellung. Wenn man dann mit Belichtungsautomatik fotografiert, denkt die Kamera, sie müsste die Blende automatisch einstellen (und wählt eine dazu passende Belichtung), aber kann das Objektiv nicht abblenden und produziert überbelichtete Bilder. Da muss man also auf die manuelle Belichtung zurückgreifen.
Was ich an diesem Tag ausprobiert habe – mit einem Adox CMS 20, den ich auf ISO 12 belichtet habe. Bei ISO 12 freihand im dunklen Wald fotografieren: es ist möglich, wenn man das richtige Objektiv hat. Fragt nicht nach dem Sinn, es geht vor allem um den Spaß. ;-)
Und natürlich hatte ich wieder auch die DLSRs dabei. Und wieder hätte ich die folgenden Bilder wohl nicht gemacht, wenn ich nicht gerade für ein Analog-Experiment draußen unterwegs gewesen wäre.
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28.01.2024
Exotische Analogkameras zu testen und zu versuchen, aus ihren eingeschränkten Möglichkeiten das Beste herauszuholen, das ist für mich eine Herausforderung, die sehr viel Spaß macht. Nebenbei lenken mich solche Experimente von digitalen Perfektionismus ab und lehren mich die Bildqualität und die Annehmlichkeiten einer DSLR wieder wertzuschätzen. Aber ich bin schon auch froh, dass ich das Experiment Disc-Kamera jetzt erst mal hinter mir lassen kann.
Denn die meisten Bilder, die ich mit diesen lange abgelaufenen Filmen und winzigen Negativen aufgenommen habe, sind erwartungsgemäß Schrott. Aber natürlich hatte ich immer auch die K-1 dabei, falls es etwas Ernsthaftes zu fotografieren gäbe. Und das gab es tatsächlich an diesem Morgen, an dem ich die Disc-Kamera in St. Blasien testen wollte und dafür zur Sonnenaufgangszeit auf dem Weg am Schluchsee angehalten habe. Dort wäre ich an diesem Morgen wahrscheinlich nicht hingefahren, wenn ich nicht dieses alte Stück Kameraschrott dabei gehabt hätte. Und so sind aus einem scheinbar unnützen Analog-Experiment einige schöne Digitalfotos hervorgegangen. Da soll noch einer sagen, analog fotografieren hätte heutzutage keinen Sinn mehr.
Hier also die Bilder aus der K-1 von diesem Morgen. Was die Disc-Kamera daraus gemacht hat ... wer sich das wirklich antun will, kann den Videolink oben anklicken.
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