11.04.2024

Schattenspiele als Smartphone-JPG (besser als nichts)

Ein äußerst ärgerlicher Abend: Zuerst nach Feierabend in Rheinfelden das übliche Chaos auf der Hochrheinbahn, so dass ich keine Chance hatte, meinen Anschluss Richtung Freiburg in Basel zu erwischen. Dort musste ich ausnahmsweise auf Gleis 10, um den folgenden Zug nach Freiburg zu nehmen.

Und dann folgte das eigentliche Ärgernis:
Ich sah etwas, was unbedingt fotografiert werden wollte. Ein Schattenspiel, das aussah, als wäre es extra arrangiert worden. Eine Momentaufnahme, die höchstwahrscheinlich nicht reproduzierbar gewesen wäre, wenn ich es später noch einmal versucht hätte. Und ich hatte keine Kamera dabei!

Was macht man als Fotograf in so einem Moment? Für mich gilt normalerweise: ärgern und ohne Foto heimfahren. Wobei ich manchmal noch das Handy heraushole, um zu dokumentieren, was ich verpasst habe. Aber zum Fotografieren ist das Teil nicht gedacht. Das kommt gar nicht in Frage, das würde meine Fotografenehre zu sehr kränken.

Aber diesmal sah ich mich gezwungen, meine Prinzipien zu überdenken. Welches Ärgernis war schlimmer: das Bild gar nicht zu bekommen oder mit der Schmach leben zu müssen, es als JPG mit dem Handy geknipst zu haben? Ich kam zu dem Schluss, dass letzteres das kleinere Übel war. Ergebnis: Ich habe mein Bild. Und daraus gelernt: Nie mehr ohne Kamera aus dem Haus, wenn die Möglichkeit besteht, dass mir ein Foto über den Weg laufen könnte.

Schattenspiele, Basel Bad Bf


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