Blog: Allgemein


08.12.2024

Unmotivierter Pseudowinter

So was habe ich noch nie erlebt, glaube ich. Kann mich jedenfalls nicht erinnern. Vor 4 Tagen hatte die Mehrheit der Wettermodelle für heute und morgen mindestens einen halben Meter Neuschnee drin. Die anderen waren etwas zurückhaltender und haben sich mit 10-20 cm begnügt, das wäre für mich als Winterliebhaber der worst case gewesen. Zwei Tage später hat sich herausgestellt, dass sich sämtliche Wettermodelle total verrechnet hatten. 5-10 cm waren jetzt der Konsens. Noch mal zwei Tage später liegen genau 0 cm, und ob sich daran noch was ändert, ist fraglich. So verarscht habe ich mich selten gefühlt.

Wobei der Blick auf die Webcams heute früh gezeigt hat, dass nicht alle Orte so leer ausgegangen sind wie Hinterzarten. St. Märgen z. B. war immerhin leicht angezuckert. Also habe ich dort einen Spaziergang gemacht, bevor Plusgrade mit einigen Sonnenstrahlen auch dort die Minimalschneedecke vernichtet haben. Vor ein paar Tagen konnte es noch als fast sicher gelten, dass zu diesem Zeitpunkt kräftiger und anhaltender Schneefall den Verkehr zum Erliegen bringen würde, und jetzt das ...

Solche Wetterlagen sind der Grund, warum ich mittlerweile den Herbst als meine Lieblingsjahreszeit bezeichne und nicht mehr den Winter. Der Herbst kann nicht allzu viel falsch machen, solange er bunte Farben und ein bisschen Nebel bringt, der Winter dagegen bietet unbegrenztes Enttäuschungspotential. Was soll's, genug gejammert, hier das eine Schmalspurwinterbild, für das es gereicht hat.

Blick Richtung Hintereck


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30.11.2024

Herbstabschluss

Vom Frühwintereinbruch ist nichts mehr übrig, das Wetter hat zurück in den Herbstmodus geschaltet und am ersten Adventswochenende – das zugleich das letzte im Herbst und das erste im Winter ist, meteorologisch betrachtet – noch einmal eine klassische Inversionswetterlage gebracht. Als Fotospot für den Abend habe ich mir diesmal den Kybfelsen bei Freiburg ausgesucht. Das ist ein ziemlich abgelegener, jedoch sehr beliebter Aussichtspunkt. War vielleicht nicht die beste Idee an so einem Tag, wenn man dort keine andere Wahl hat, als ein paar Meter unter dem eigentlichen Aussichtspunkt die Bilder zu machen, weil nur dort niemand im Weg steht – mit einem Dutzend Menschen im Rücken, also unter ständiger Beobachtung. Entspannt fotografieren ist da für einen zu 100% introvertierten Menschen nicht drin.

Das hat sich auch auf die Bilder ausgewirkt: beim Bearbeiten hatte ich erst den Eindruck, dass kein einziges gelungenes Bild dabei ist, aber dann habe ich doch noch eins gefunden, das man vorzeigen kann. Immerhin. Und jetzt bin ich bereit für den Winter.

Nebelmeer unter dem Kybfelsen


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21.11.2024

Der erste echte Wintereinbruch (auch in Freiburg)

10 cm Schnee sind in Freiburg zusammengekommen. Ich fürchte, das war's schon: besser wird es in diesem Winter höchstwahrscheinlich nicht mehr, dabei haben wir immer noch November. Aber ich lasse mich natürlich gerne positiv überraschen ...

Natürlich hat es zu Hause im Hochschwarzwald mehr Schnee gegeben. Aber Schnee im Hochschwarzwald habe ich schon oft fotografiert. Schneefall in der Stadt bei Nacht war dagegen bisher in meinem Bildarchiv überhaupt nicht vorhanden. Zeit, das zu ändern, und dieser Donnerstagabend war die perfekte Gelegenheit dafür. Ich muss sagen, ich mag die Bilder, und es hat sehr viel Spaß gemacht. Wenn man das nur öfter machen könnte. Nicht unbedingt noch mal in Freiburg, aber es gibt ja auch höher gelegene Städte in meiner Umgebung, und der Winter geht theoretisch noch ein paar Monate ...

Schneefall in Freiburg (Konviktstraße)

Schneefall in Freiburg (Konviktstraße)

Schneefall in Freiburg (Oberlinden)

Schneefall in Freiburg (Schwabentor)

Schneefall in Freiburg (Oberlinden)

Schneefall in Freiburg (Schwabentor)

Schneefall in Freiburg (Oberlinden)

Schneefall in Freiburg (Gerberau)

Schneefall in Freiburg (Holzmarkt)

Schneefall in Freiburg (Martinstor Richtung Bertoldsbrunnen)

Schneefall in Freiburg (Turmstraße)


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12.11.2024

Der zweite Schnee

Es hat eine ganze Weile gedauert, bevor nach dem ersten Schnee im September erneut weißer Niederschlag auf die Schwarzwaldhochlagen fiel. Diesmal hat auch Hinterzarten Flocken gesehen, ab 1000m Höhe war es stellenweise angezuckert (bzw. angematscht). Für eine richtig winterliche Landschaft hätte man auf den Feldberg fahren müssen. Dafür war leider keine Zeit, ich musste um 9 Uhr zurück im Homeoffice zum täglichen Meeting sein. Der Feldsee war immerhin nahe genug, um ihn vor Arbeitsbeginn noch unterzubringen, und ich war gerade rechtzeitig dort, um ihn noch ohne Wind und mit Blick auf die verschneiten Hochlagen abzulichten, bevor die Wolkenuntergrenze so tief herunterkam, dass davon nichts mehr zu sehen gewesen wäre.

Solche melancholischen Stimmungen sind einer der Gründe, warum ich eine besondere Vorliebe für den Spätherbst habe. Vielleicht die schönste Teil-Jahreszeit von allen. Auch wenn mir da wahrscheinlich die wenigsten zustimmen werden.

Erster Schnee am Feldsee

Erster Schnee am Feldsee


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10.11.2024

Und noch mal Nebelmeer

Eine der letzten Gelegenheiten, die Inversionswetterlage zu genießen. Das haben an diesem Sonntag sehr viele Menschen genutzt. Zu viele für meinen Geschmack. Viel zu viele. Ich kann es ihnen ja nicht verdenken, sie haben in Freiburg und der Rheinebene wochenlang fast nur Grau gesehen. Für die meisten Leute hat die Anzahl der Sonnenstunden bei Hochdruckwetter im Winterhalbjahr nicht die höchste Priorität bei der Wohnortwahl, und dann müssen sie halt am Sonntag in Massen die schmalen Sträßchen oberhalb von St. Peter zuparken und Selfies über dem Nebelmeer machen (gut, das waren nur Einzelfälle, aber schlimm genug). Mein Versuch, mit dem E-Bike ein halbwegs ruhiges Plätzchen mit fotogener Aussicht zu finden, war zum Scheitern verurteilt.

Hier ein paar Aufnahmen, die am Ende trotzdem noch entstanden sind und auf denen weder Menschen noch Autos zu sehen sind.

Nebelmeer bei St. Peter

Nebelmeer bei St. Peter

Nebelmeer bei St. Peter

Weisenhof


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09.11.2024

Schluchsee monochrom

Das Wasser hat sich doch noch geglättet, während der Nebel dabei war, sich allmählich zurückzuziehen. Der Schluchsee hat gerade ungewöhnlich wenig Wasser, dementsprechend war der Strand in der Kaiserbucht noch breiter als sonst – wenn der See voll aufgestaut ist, ist der Strand ja gar nicht vorhanden, das hat sich jetzt endlich wieder geändert. Der sich auflösende Nebel vor dem blauen Himmel hat mich dazu bewegt, die K-3 III Monochrome herauszuholen und einen Rotfilter vors Objektiv zu schrauben, um den Kontrast zwischen Nebel und Himmel zu maximieren.

Schluchsee, Kaiserbucht

Schluchsee, Kaiserbucht

Schluchsee, Kaiserbucht

Schluchsee, Kaiserbucht

Schluchsee, Kaiserbucht

Schluchsee, Kaiserbucht


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09.11.2024

Märchenlandschaft Wüstengraben

Es gibt sie noch, die "hidden gems" für Landschaftsfotografen, die kaum jemand kennt. Auch ich hatte den Ort bisher völlig unterschätzt, war ein paarmal tagsüber dort vorbeigekommen, immer mit dem Gedanken "schon hübsch hier, da kann man mal morgens zum Fotografieren herkommen", aber nicht mit besonders hoher Priorität. Auch heute war es eigentlich nur eine Ausweichlösung: ich wollte morgens am Schluchsee Bilder machen, aber dort gab es Wellen und dichten Nebel, also gab ich der etwas höher gelegenen Wüstung Wüstengraben eine Chance. Und das hat sich so was von gelohnt.

Klar, die Verhältnisse waren ziemlich ideal, der Nebel hatte genau die richtige Höhe. Trotzdem hatte ich das Gefühl, mit diesem faszinierenden Ort noch längst nicht fertig zu sein. Wie schön muss es hier wohl sein, wenn es nicht nur Tau, sondern Reif oder gar Neuschnee gibt?

Wüstengraben vor Sonnenaufgang

Wüstengraben vor Sonnenaufgang

Wüstengraben vor Sonnenaufgang

Wüstengraben bei Sonnenaufgang

Wüstengraben bei Sonnenaufgang

Wüstengraben bei Sonnenaufgang

Anschließend war ich doch noch am Seeufer, wo das folgende Bild (ohne den See) entstanden ist. Für die Bilder vom See habe ich die Monochromkamera eingesetzt, diese Aufnahmen folgen gleich in einem weiteren Beitrag.

Sonnenstrahlen am Schluchseeufer


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08.11.2024

Landschaft mit Mondstrahlen

Mittlerweile geht die Sonne wieder so früh unter, dass man auch im Homeoffice kaum noch früh genug Feierabend machen kann, um rechtzeitig zum Sonnenuntergang einen guten Fotospot zu erreichen. Nachdem heute tagsüber – wie auch gestern schon – fast nur die höchsten Schwarzwaldberge in den Genuss von Sonnenschein gekommen waren, ist die Nebelobergrenze bis zum Abend auf knapp über 1000 Meter abgesunken. Auf den Webcams z. B. von Breitnau sah das sehr fotogen aus – und das nicht nur bei Sonnenuntergang, sondern auch noch einige Zeit später, als es bereits ganz dunkel war. Also nicht ganz dunkel, der Mond gab genug Licht, dass man auf den Webcams mit ihrer bekannten Kartoffelqualität noch etwas erkannt hat.

Daraufhin habe ich mich bei Nacht und Nebel auf den Weg nach Breitnau gemacht. Hat sich gelohnt, u. a. für meine vermutlich ersten Fotos, auf denen Mondstrahlen zu sehen sind. Ist mir heute erst klar geworden, dass dieses Phänomen überhaupt existiert.

Landschaft bei Breitnau im Mondlicht

Landschaft bei Breitnau im Mondlicht


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04.11.2024

Ein Film auf dem Weg zum Supermarkt

Auch zum Einkaufen in Neustadt verzichte ich mittlerweile so oft wie möglich auf das Auto. Besonders wenn ich an meinem freien Werktag so schönes Wetter habe mit Sonnenschein und sich allmählich zurückziehendem Nebel. Da kann man auch mal den Umweg nehmen, hintenrum durch den Wald, am Titisee entlang und danach noch einen Abstecher in das Moorgebiet hinter der Bundesstraße. Und wenn die Einkaufsliste nicht allzu lang ist, kann man dabei auch die Pentacon Six einpacken und auf dem Weg einen Film füllen.

Winterhalde

Eisweiher bei Titisee

Eisweiher bei Titisee

Titisee

Titisee

Moorlandschaft bei Neustadt

Moorlandschaft bei Neustadt

Moorlandschaft bei Neustadt


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02.11.2024

Nebelmeer, diesmal vom Belchen

Ich bin mir nicht sicher, ob es das wert war ...

Die Nebelgrenze lag diesmal höher, über 1000 Meter, zum Abend hin eher in Richtung 1200. Da musste man schon auf die höheren Berge, um darauf hinunterschauen zu können. Zum Beispiel auf den Belchen, der als schönster Aussichtsberg im Schwarzwald gilt. Er ist sehr leicht zu erreichen, wenn man Auto und Seilbahn nutzt. Wenn man auf beides verzichtet, ist es dagegen eine größere Aktion, auch wenn man ein E-Bike hat. 1000 Höhenmeter sind quasi unumgänglich, das geht gerade so mit einer Akkuladung.

Es sei denn, man nutzt die Fahrradbeförderung mit dem Bus über den Feldbergpass. Von dort über Notschrei und Wiedener Eck zum Belchen, so bleibt man unter den 1000 Höhenmetern, aber hat dafür einiges an Strecke zu bewältigen. Ich habe den Fehler gemacht, zwischen Trubelsmattkopf und Wiedener Eck auf dem Westweg zu bleiben, obwohl ein Schild darauf hinweist, dass Radfahrern davon "dringend abgeraten" wird und man besser den ausgewiesenen Radweg nutzen soll. Aber ich habe auf schöne Nebelgrenzstimmungen auf diesem Abschnitt gehofft – die es tatsächlich gab, aber die Fotos sind leider nicht so gut gelungen wie erhofft, und beim Schieben des Fahrrads über Steine und Wurzeln ist viel Zeit draufgegangen, so dass es am Ende knapp wurde mit dem Sonnenaufgang auf dem Belchen.

Fotografieren unter Zeitdruck an einem Ort, der einem nicht zu 100% vertraut und nebenbei an so einem Tag ziemlich überlaufen ist (ich kann es den Leuten nicht verdenken, außerdem war ich ja selbst Teil des Problems), das führt selten zu optimalen Ergebnissen. Und anschließend dann mit dem Rad bei Nacht und sehr viel Nebel hinunter nach Münstertal: ich hätte vielleicht vorher in Erfahrung bringen sollen, dass das vom Wiedener Eck noch fast 15 Kilometer sind, dann hätte ich vielleicht nicht den Zug um zwei Minuten verpasst. Abfahrt um 14 Uhr in Titisee, Ankunft zu Hause nach 21 Uhr, und das für eine halbe Stunde Stress-Fotografie. War es das wert?

Gut, wenn man die Stimmungen auf dem Hinweg und das Erlebnis des Sonnenuntergangs mit einrechnet, war es vielleicht doch ein lohnender Ausflug. Fotos sind nicht alles. Und ein paar brauchbare waren ja auch dabei.

Aussicht vom Belchen über dem Nebelmeer

Sonnenuntergang auf dem Belchen

Aussicht vom Belchen über dem Nebelmeer

Blick vom Belchen zu den Alpen

Abenddämmerung über dem Nebelmeer auf dem Belchen

Abenddämmerung über dem Nebelmeer auf dem Belchen


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