25.04.2012
Tagelang hatte es auf dem Feldberg fast ununterbrochen geschneit, die Schneehöhe war bis zu diesem Morgen auf 71cm angewachsen. Das musste vor der angekündigten Erwärmung unbedingt noch dokumentiert werden.
Die Hoffnung auf einen winterlichen Sonnenaufgang wurden dann aber enttäuscht, die Wolken waren zu hartnäckig. Eineinhalb Stunden stapfte ich mühsam bei Whiteout-Bedingungen bei dichtem Nebel durch den schweren Schnee ...
Solche Verhältnisse können einen mit der Zeit schon zermürben. Da die Sonne dann aber immer häufiger durch den Nebel schimmerte, beschloss ich trotzdem zu warten. Aussicht gab es auch in diesen etwas lichteren Momenten keine, die einzige Orientierungsmöglichkeit waren die Zaunpfähle, und ich konnte nur ungefähr erahnen, wo ich mich gerade befand ...
... und dann plötzlich, von einer Sekunde auf die nächste, lichtete sich der Nebel, und diese Szenerie kam zum Vorschein. Auf die Frage, die man sich bei unangenehmen Bedingungen als Landschaftsfotograf oft stellt - "warum tue ich mir das an?" - sind diese Momente die Antwort. Es war eine überwältigende Stimmung, wie man sie im Januar schon gelegentlich erleben kann, aber kaum Ende April erwarten würde.