18.01.2013
Der Winter ist zurück im Schwarzwald, schon seit einer Woche. Doch wirklich zufrieden war ich bis dahin mit der neuen Großwetterlage nicht. Die Umstellung erfolgte ohne viel Niederschlag, es gab im Hochschwarzwald, wo bis dahin unter 1000m kein Schnee mehr lag, nur wenige Zentimeter Neuschnee. Dann stellte sich deutschlandweit Dauerfrost ein. Die Höhenlage meines Wohnorts bringt bei dieser Wetterlage keinen Vorteil. Wo es Niederschlag gibt, da fällt dieser bis in tiefste Lagen als Schnee - leider kam im Hochschwarzwald nur sehr wenig Niederschlag an, andere Regionen kamen deutlich besser weg. So lag nach einigen Tagen in manchen normalerweise sehr wintermilden und schneearmen Städten (z. B. Münster und Düsseldorf) mehr Schnee als in Hinterzarten - wozu bin ich eigentlich hierher gezogen?
Der mangelnde Niederschlag wäre ja noch zu verkraften, immerhin ist die Landschaft weiß, auch wenn die Schneedecke dünn ist. Aber es fehlt bisher nicht nur der Niederschlag, sondern auch der Sonnenschein. Und nun kündigt sich auch noch ein Atlantiktief an, das milde Luft in den Südwesten Deuschlands lenkt und dort zumindest vorübergehend Tauwetter einleitet - allerdings nur in höheren Lagen, weil sich die Warmluft wahrscheinlich nicht bis unten durchsetzen wird. Also erst gibt es in Düsseldorf mehr Schnee als in Hinterzarten, und dann kommt auch noch Tauwetter, aber nur im süddeutschen Bergland - ich stellte mir schon die Frage, ob Petrus den Verstand verloren hat, als ich nachmittags bei gewohnt trübem Wetter einen routinemäßigen Blick auf die Hochschwarzwälder Webcams warf, ohne viel zu erwarten ... und dabei traute ich meinen Augen nicht: Die Wolkendecke war unerwartet weit abgesunken, es gab strahlenden Sonnenschein auf dem Feldberg! Ich glaube, so schnell war ich noch nie von hier aus dort oben.
Damit war der ganze Frust über diese absurde Wetterlage vergessen. -8°C, unberührter Schnee, vereiste Bäume, Sonnenschein und Nebelmeer - besser geht es nicht. Dieser Abend brachte mir die Erkenntnis, dass es im Hochschwarzwald eben doch am schönsten ist. Egal, wie viel Schnee gerade in Düsseldorf, Regensburg oder Wien liegt - einen Feldberg in der direkten Umgebung haben diese Städte alle nicht. :-)
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07.01.2013
Bisher liegt die Temperatur im Januar deutschlandweit mehr als 5 Grad über dem langjährigen Mittel. Das macht sich auch im Schwarzwald weiterhin bemerkbar: nur auf den höchsten Gipfeln liegt noch eine geschlossene Schneedecke, der Kandel mit 1242m Höhe gehört nicht dazu. Aber verglichen damit, wie es zu diesem Zeitpunkt auf dem Feldberg aussah - alter, matschiger, zertrampelter und von Skiern durchpflügter Schnee, dazwischen kahle, schneefreie Bäume - waren mir die Zustände auf dem Kandel immer noch lieber. So lenkten wenigstens keine hässlichen Altschneereste von der schönen Inversion ab. Im November wäre ich mit solchen Stimmungen glücklich gewesen. Und ein bisschen war ich das auch an diesem Januarabend. :-)
Die Nebelobergrenze lag unter dem Kandel bei etwa 700m. In Richtung Vogesen war darüber noch eine höhere Dunstschicht zu erkennen. Die Hügel unter dieser Dunstschicht sind mir erst beim Bearbeiten aufgefallen und haben mich ein wenig irritiert - eigentlich gibt es in dieser Richtung keine Berge, die über 700m hoch sind. Erst dachte ich an eine Luftspiegelung, aber dafür wären die Hügel wohl zu klar abgegrenzt. Wenn es der Kaiserstuhl ist, dann dürfte die Nebelobergrenze dort höchstens bei 400m gelegen haben.
Die übrigen Bilder dürfen für sich sprechen ...
Zum Abschluss noch die Dokumentation der Schneelage auf dem Kandel. Im Lauf dieser Woche wird sich die Situation höchstwahrscheinlich endlich wieder verbessern.
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