14.07.2020
Ich sollte mehr Fotos machen, sage ich mir in letzter Zeit des öfteren. Trotz Sommer und trockener Witterung. Früher hat mich das doch auch nicht am Fotografieren gehindert. Es muss doch nicht immer Nebel sein. Angeleuchteter Altocumulus kann auch eine schöne Morgenstimmung machen.
Der innere Schweinehund lässt sich von solchen Gedanken aber nicht so leicht überzeugen. Den Wecker zu dieser Jahreszeit auf vor Sonnenaufgang zu stellen - meistens verzichte ich doch lieber darauf. Aber die Versuche der letzten Wochen, motivierende Gedanken zu finden, haben immerhin bewirkt, dass ich, als ich morgens in der beginnenden Dämmerung ganz dringend etwas im Bad erledigen musste, nicht gleich wieder ins Bett gegangen bin, als vor dem Fenster Altocumuluswolken zu sehen waren.
Es war allerdings wirklich völlig trockenes Wetter. Keine Spur von Nebel, nicht mal Tau gab es. Nur Altocumulus.
Da diese Morgenstimmung zwar schon irgendwie nett, aber dennoch nicht ganz befriedigend war, beschloss ich noch ein Stück weiter zu fahren, das Nagoldtal zu durchqueren und einen Spaziergang im Eulenbachtal bei Kapfenhardt zu machen, um herauszufinden, ob man dort mit dem morgendlichen Lichteinfall fotografisch etwas machen kann.
Ergebnis: Man kann, wenn man unbedingt will, sollte aber im Idealfall etwas früher dran sein als ich an diesem Tag.
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26.06.2020
Irgendwann habe ich mal die Teufelsmühle als das Nordschwarzwälder Äquivalent zum Schauinsland bezeichnet. Es gibt allerdings einen Aussichtsberg, auf den der Vergleich besser passt: den Buchkopf bei Oppenau mit einem Aussichtsturm, der, im Gegensatz zu dem auf der Teufelsmühle, jederzeit offen ist. Bis dahin kannte ich die Aussicht nur von der High-End-Webcam, die auf dem Turm installiert ist. Diese zeigt oft ansprechende Bilder und ist auf einen scheinbar idealen Bildausschnitt eingestellt. Das hat mir immer ein bisschen von der Motivation genommen, diesen Turm selbst zu besuchen - man sieht doch eh alles über die Webcam, warum soll ich dort noch Bilder machen?
Aber natürlich zeigt die Webcam nicht alles. Es gibt auch noch andere Blickrichtungen und Bildausschnitte, und die Webcam macht zwar in regelmäßigen Abständen ein Foto, aber verpasst alles, was zwischen diesen Aufnahmen passiert. Und da kann viel passieren. Gerade die Abendstimmungen nach Durchzug einer Kaltfront können sich im Schwarzwald bekanntlich sehr schnell wandeln. Und so konnte ich einige Momente einfangen, die die Webcam verpasst hat. Das erste Bild zeigt den letzten Schauer noch vom Parklpatz aus, die übrigen Bilder sind vom Turm aus aufgenommen.
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20.06.2020
Kurz beim E-Center in Weil der Stadt etwas eingekauft und auf dem Heimweg einen eindrucksvollen Regenbogen erblickt. Da musste ich natürlich sofort die Einkäufe aus dem Rucksack räumen, die Fotoausrüstung einpacken und losfahren, in der Hoffnung, den Regenbogen mit vernünftigem Vordergrund ablichten zu können. Das ging deutlich besser als gedacht: Es handelte sich um eine langsam ziehende Schauerzelle, die sich bis nach Stuttgart verfolgen ließ, immer mit dem Regenbogen im Blick und mit genug Zeit, zwischendurch mehrmals auszusteigen und ein Stück zu Fuß zu gehen, um an eine gute Perspektive zu kommen.
Aufnahmen in der Nähe des Ihinger Hofes ...
... über dem Hölzertal bei Magstadt ...
... am Hölzersee ...
... und schließlich in Stuttgart auf einem - dem gerade abziehenden Regenguss sei Dank - nahezu menschenleeren Birkenkopf. Einen einzelnen Spaziergänger, irgendwo klein im Hintergrund, habe ich mir erlaubt wegzustempeln.
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15.06.2020
Vor ein paar Monaten hätten wir noch nicht gedacht, dass wir ins Erzgebirge in den Urlaub fahren würden. Das Jahr 2020 hat uns wie so manche andere Leute zum Neuordnen unserer Urlaubspläne ermutigt. Der Tourismus innerhalb Deutschlands dürfte davon profitieren. Ob das auch für die Regionen gilt, die sonst weniger touristisch ausgerichtet sind, kann ich schwer einschätzen. Irgendein Politiker (ich glaube zumindest, das es ein Politiker war) soll ungefähr gesagt haben: "Die Leute fahren jetzt doch nicht nach Freiberg, um dort Urlaub zu machen". - Klar, viele Leute werden es nicht sein, die das machen. Aber wir wären auch nach Freiberg gefahren, wenn es dort eine gemütliche und preisgünstige Unterkunft mit Aussicht gegeben hätte. Nach einer gründlichen Suche in mehreren deutschen Mittelgebirgen fiel unsere Wahl dann auf ein Blockhaus bei Lengefeld im mittleren Erzgebirge.
Vorgesehen war ein fünftägiger Erholungsurlaub. Chillen, Spazieren und den einen oder anderen Ausflug machen, z. B. nach Altenberg, um zu schauen, ob dort alles noch so aussieht wie vor zehn Jahren. Und wie das so ist mit Fotografieren im Urlaub: Wenn ich vorhabe, viele schöne Fotos zu machen, dann mache ich nur ein paar wenige, wenn überhaupt. Wenn ich ausnahmsweise nur chillen will und keinerlei fotografische Ambitionen habe, dann läuft es gerade umgekehrt ...
Nach mehreren Regentagen vor unserer Ankunft deutete es sich an, dass es am ersten Urlaubsmorgen Nebel geben könnte. Wecker stellen oder nicht? Ich habe ein bisschen mit mir gerungen und dann beschlossen: Das ist ein Erholungsurlaub, ich schlafe aus. Daraufhin begab es sich, dass ich aus unerfindlichen Gründen um kurz nach vier aufwachte, aus dem Fenster schaute, sofort meinen Fotorucksack nahm, losfuhr, falsch abbog, schließlich im Industriegebiet von Marienberg landete, von dort aus einen Hügel mit Funkmast erblickte, diesen ansteuerte und zwischen Industriegebiet und Bundesstraße diese Aufnahmen machte.
Da auch Marienberg von Straßensperrungen betroffen war (da fühlt man sich ja wie zu Hause), konnte ich auf dem Rückweg nicht die vorgesehene Route nehmen und landete dadurch auf einer Nebenstraße mit dieser Aussicht auf die frühsommerliche Inversion - auch bei etwas härterem Licht eine Weile nach Sonnenaufgang noch sehenswert. Kein Autofahrer, der dort vorbeikam, konnte einfach weiterfahren. Es haben alle angehalten und Fotos gemacht. Ausnahmslos.
Nach der Rückfahrt bot sich dieser Ausblick von der Ferienhausterrasse:
Und damit war mein fotografischer Ehrgeiz doch wieder geweckt. Diesmal habe ich tatsächlich den Wecker für den folgenden Morgen gestellt. Eine gute Entscheidung. Eine Inversionslage wie am Vortag gab es nicht, dafür schönen Talnebel bei Pockau.
Für den nächsten Tag war viel Wetteraktivität angekündigt: reichlich Regen und Gewitter. Die Vorhersage lag nicht ganz falsch: etwa 20mm Niederschlag gab es an diesem Sonntag. Mir ist das ja deutlich lieber als Hitze ... Und das Potential für einen spektakulären Sonnenaufgang, bevor die Konvektion loslegte, war auch vorhanden - wurde aber diesmal nicht ausgeschöpft. Man kann nicht immer Glück haben. War trotzdem ganz nett.
Was die reichlichen Niederschläge für den folgenden Morgen bedeuteten, war natürlich klar: Nebel! Also wurde der Wecker erneut gestellt. Und der frühmorgendliche Blick aus dem Fenster bestätigte meine Hoffnungen. Allerdings war es diesmal nicht so einfach wie am ersten Morgen. Es war keine Inversion mit fester Obergrenze. Der Nebel hatte sich überall über die Hügel gelegt, es gab keine Möglichkeit, in der näheren Umgebung darüber zu kommen. Bei Ansprung hatte ich klaren Himmel über mir und dachte, es könnte was werden mit den Nebelstimmungen.
Doch der Nebel setzte sich bis zum Sonnenaufgang auch dort durch. Bis dahin ein eher enttäschender Verlauf des morgendlichen Ausflugs ...
Doch ich wollte mich noch nicht ganz geschlagen geben und fuhr in Richtung Rübenau, um noch etwas höher zu kommen. Das Problem ist: man kommt auf dieser Straße zwar auf gut 800m Höhe, aber hat nur Wald um sich herum, keine Aussicht. Obwohl - ist das wirklich ein Problem? Am Ende erwies es sich als Glücksfall. Das letzte Bild aus dem Urlaub ist das, das mir am besten gefällt.
Und sonst so?
In Altenberg und Zinnwald sieht immer noch alles fast genauso aus wie damals vor zehn Jahren. Und nachdem ich einmal die Strecke Altenberg - Rehefeld- Moldava - Nové Město mit dem Auto abgefahren bin, die ich damals wie selbstverständlich im tiefsten Winter mit dem Fahrrad bewältigt hatte, bin ich echt beeindruckt, was ich früher alles auf mich genommen habe, um ohne Auto an meine Bilder zu kommen. Unglaublich, wie faul man wird, sobald man es sich leisten kann ...
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09.06.2020
Puh, ist das umständlich hier im alten Blog. Jedes Bild manuell verkleinern (in zwei Größen), per FTP hochladen, den HTML-Codeschnipsel einfügen und für jedes Bild den Dateinamen und die Beschreibung manuell an zwei Stellen anpassen. Wochenlang habe ich mich darum gedrückt, aber da die neue Website immer noch etwas Zeit braucht, geht es doch erst mal hier weiter ... Aber nicht mehr lange, dann geht das Einfügen eines Bildes aus dem Archiv in den Blog mit einem einzigen Klick, und immerhin das Bildarchiv ist mittlerweile komplett.
Am Abend eines frühsommerlichen Regentages habe ich der Fuchsklinge einen Besuch abgestattet. Der Tälesbach fließt durch dieses Tal weitgehend parallel zu der Straße von Althengstett nach Hirsau, die normalerweise nur in eine Richtung (bergab) freigegeben ist. Diesmal durfte ich vom Gasthaus Fuchsklinge aber direkt zurück nach Althengstett fahren, ohne den Umweg über Hirsau zu nehmen, weil der untere Abschnitt der Straße komplett gesperrt war. Eine lästige Angelegenheit, wenn man aus dem Nagoldtal kommt, aber ich hatte ausnahmsweise mal einen Vorteil durch eine der vielen Straßensperrungen im Kreis Calw.
Damit genug zum Thema Straßen, zurück zur Natur - hier die Bilder vom Bach.
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21.05.2020
Das Tal östlich von Magstadt war in Vor-Covid-19-Zeiten der schönste Teil meines Arbeitsweges. Vor allem im Spätherbst habe ich dort oft schöne Morgenstimmungen mit Nebel aus dem Busfenster beobachtet, aber anhalten und fotografieren war natürlich nicht drin. Das habe ich an diesem Feiertagsmorgen endlich nachgeholt.
Am Hölzersee ist man auch früh morgens an einem Feiertag nicht allein. Allerdings trifft man dort eher Angler als andere Landschaftsfotografen.
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12.05.2020
Im Herbst und Winter war ich des öfteren dankbar dafür, nicht mehr in einem Nebelloch wie dem Donauumfeld zu wohnen, aber zugleich fehlen mir vor allem in den anderen Jahreszeiten die Gelegenheiten für Nebelbilder. Nach dem Regen vom Vortag lag Weil der Stadt an diesem Morgen ausnahmweise komplett unter einer Nebeldecke. Von dieser Stelle an der Ostelsheimer Steige blickt man normalerweise direkt auf die Stadt:
Der folgende Aussichtspunkt bei Renningen ist schwieriger zu erreichen, als es aussieht. Es führt kein Weg hin, man muss sich durch ein dichtes Waldstück kämpfen und anschließend am Rand eines Ackers des Ihinger Hofes durch kniehohes klatschnasses Gras. (Was tut man nicht alles für ein schönes Foto, dachte ich mir, kurz bevor ich meine Bilder von Januar 2009 ins neue Archiv eingepflegt habe. Damals so: Knappe zwei Stunden Zugfahrt von Helmsdorf nach Altenberg, dann mit dem Rad weiter, 16 Kilometer, 300 Höhenmeter, deutliche Minusgrade, teilweise schneebeeckte Straßen, und das Ganze dann nach Sonnenuntergang wieder zurück. So motiviert müsste man sein ...)
Das nächste ging ganz ohne Aufwand, direkt an der Straße.
Anschließend habe ich mich in den Nebel hineinbegeben, um die beiden Weiher südlich von Weil der Stadt abzulichten, die nicht ganz so fotogen sind, wenn man alles sieht.
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11.05.2020
2020 scheint sich zum nächsten Dürrejahr entwickeln zu wollen. Mit Regenmengen um die 20mm hat dieser eine Maitag die Trockenheit immerhin kurz unterbrochen. Eine gute Gelegenheit, frisch gefüllte Nagoldzuflüsse abzulichten. Zunächst der Baiersbach mit seinen Sinterstufen.
Anschließend stattete ich dem Schweinbachtal zwischen Oberreichenbach und Hirsau einen Besuch ab, das kurz zuvor dadurch, dass es von einer der größten deutschen Nachrichten-Websites als Geheimtipp empfohlen wurde, seinen Geheimtipp-Status verloren hat. Bei meinem Besuch am zurückliegenden Wochenende war tstächlich relativ viel los, da scheinen einige der Spiegel-Empfehlung gefolgt zu sein. Ansprechende Fotos des Tales sind bisher allerdings rar.
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11.04.2020
Sie lässt mich nicht los, die Würmaue mit ihren Frühnebelstimmungen, die von der Straße aus so hübsch aussehen. Diese gehören zu den Motiven, für die man eigentlich eine Drohne bräuchte, um sie anspechend abzulichten. Wobei man da auch aupassen müsste, wo man fliegt, um im Rahmen der Legalität zu bleiben, da die Aue ein Naturschutzgebiet ist. Da ich aber sowieso keine Drohne besitze, habe ich es noch einmal auf herkömmlichem Weg versucht.
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21.03.2020
Ach, jetzt auf einmal fällt dem Winter auf, dass er etwas vergessen hat. Wer braucht das jetzt noch?
Rhetorische Frage, selbstverständlich. Ich brauche das! Natürlich hat es für Schnee im Würmtal nicht gereicht, aber immerhin bis in mittlere Lagen wurde es weiß. Ich habe kurz mit mir gerungen, ob es vertretbar ist, in Zeiten von Social Distancing einen Ausflug nach Kaltenbronn zu machen. Andererseits: Wann, wenn nicht an einem Tag mit Wetter, bei dem möglichst wenige Menschen draußen sind?
Der Hohlohsee ist ein schönes Stück Natur, aber schwierig zu fotografieren, weil er nur von einer Stelle am Wanderweg, den man nicht verlassen darf, einsehbar ist. Die Perspektive ist also vorgegeben, und auch die Auswahl an möglichen Bildausschnitten ist wegen Störfaktoren im Vordergrund eingeschränkt. Ein kleiner repräsentativer Ausschnitt, aufgewertet durch Schneefall, ist vermutlich nahe am Optimum, was man aus diesem Motiv herausholen kann.
Auf dem Rückweg zwei kurze Zwischenhalte zum Einfangen von Schneefallstimmungen bei Hünerberg ...
... und Würzbach.
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