06.02.2013
Sonnenschein ist immer noch nicht in Sicht, aber Schneefall in Verbindung mit der Abenddämmerung und einem noch nicht zugefrorenen Titisee ergab auch ein zufriedenstellendes Bild.
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03.02.2013
Der Januar endete mit viel Regen. Die bescheidene Schneedecke war schnell bis über 1000m Höhe verschwunden. Zum zweiten Mal setzte der Winter wieder alles auf Null, um mit dem neuen Monat einen neuen Anlauf zu nehmen. Der Februar kam und begann ... mit noch mehr Regen. Etwa 60mm in 24 Stunden waren es in Hinterzarten, andere Orte waren noch nasser. Doch am Morgen des 2. Februar fiel endlich wieder Schnee. Nach nur einem Tag sah die Landschaft schon winterlicher aus als nach zehn Tagen mit unmotiviertem Geflöckel im Januar. Nur der Sonnenschein fehlte noch.
Und was fotografiert man am besten, wenn der Sonnenschein fehlt? Die naheliegendste Möglichkeit sind Bäche im Wald, und meine Wahl fiel auf die Lotenbachklamm. Die kurze, steile Schlucht steht als Seitental der Wutachschlucht immer in deren Schatten, hat aber auch einiges zu bieten. Über zahlreiche Wasserfälle stürzt der Lotenbach der Wutach entgegen.
Leider lag auf der Leeseite des Schwarzwalds deutlich weniger Schnee als in Hinterzarten. Regen hatte es aber offensichtlich auch hier reichlich gegeben, denn der Lotenbach führte immer noch viel Wasser. Bäche mit wenig Schnee sind allerdings sehr schwierig zu fotografieren. Dunkler Wald mit weißen Flecken (oder auch weißer Wald mit dunklen Flecken), das ergibt auf den Bildern nur Chaos. So reichte es nur zu einem brauchbaren Bild vom untersten und größten Wasserfall (8m hoch). Die Klamm bietet allerdings noch einige weitere schöne Motive, die nur darauf warten, abgelichtet zu werden, wenn entweder mehr oder kein Schnee liegt.
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18.01.2013
Der Winter ist zurück im Schwarzwald, schon seit einer Woche. Doch wirklich zufrieden war ich bis dahin mit der neuen Großwetterlage nicht. Die Umstellung erfolgte ohne viel Niederschlag, es gab im Hochschwarzwald, wo bis dahin unter 1000m kein Schnee mehr lag, nur wenige Zentimeter Neuschnee. Dann stellte sich deutschlandweit Dauerfrost ein. Die Höhenlage meines Wohnorts bringt bei dieser Wetterlage keinen Vorteil. Wo es Niederschlag gibt, da fällt dieser bis in tiefste Lagen als Schnee - leider kam im Hochschwarzwald nur sehr wenig Niederschlag an, andere Regionen kamen deutlich besser weg. So lag nach einigen Tagen in manchen normalerweise sehr wintermilden und schneearmen Städten (z. B. Münster und Düsseldorf) mehr Schnee als in Hinterzarten - wozu bin ich eigentlich hierher gezogen?
Der mangelnde Niederschlag wäre ja noch zu verkraften, immerhin ist die Landschaft weiß, auch wenn die Schneedecke dünn ist. Aber es fehlt bisher nicht nur der Niederschlag, sondern auch der Sonnenschein. Und nun kündigt sich auch noch ein Atlantiktief an, das milde Luft in den Südwesten Deuschlands lenkt und dort zumindest vorübergehend Tauwetter einleitet - allerdings nur in höheren Lagen, weil sich die Warmluft wahrscheinlich nicht bis unten durchsetzen wird. Also erst gibt es in Düsseldorf mehr Schnee als in Hinterzarten, und dann kommt auch noch Tauwetter, aber nur im süddeutschen Bergland - ich stellte mir schon die Frage, ob Petrus den Verstand verloren hat, als ich nachmittags bei gewohnt trübem Wetter einen routinemäßigen Blick auf die Hochschwarzwälder Webcams warf, ohne viel zu erwarten ... und dabei traute ich meinen Augen nicht: Die Wolkendecke war unerwartet weit abgesunken, es gab strahlenden Sonnenschein auf dem Feldberg! Ich glaube, so schnell war ich noch nie von hier aus dort oben.
Damit war der ganze Frust über diese absurde Wetterlage vergessen. -8°C, unberührter Schnee, vereiste Bäume, Sonnenschein und Nebelmeer - besser geht es nicht. Dieser Abend brachte mir die Erkenntnis, dass es im Hochschwarzwald eben doch am schönsten ist. Egal, wie viel Schnee gerade in Düsseldorf, Regensburg oder Wien liegt - einen Feldberg in der direkten Umgebung haben diese Städte alle nicht. :-)
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07.01.2013
Bisher liegt die Temperatur im Januar deutschlandweit mehr als 5 Grad über dem langjährigen Mittel. Das macht sich auch im Schwarzwald weiterhin bemerkbar: nur auf den höchsten Gipfeln liegt noch eine geschlossene Schneedecke, der Kandel mit 1242m Höhe gehört nicht dazu. Aber verglichen damit, wie es zu diesem Zeitpunkt auf dem Feldberg aussah - alter, matschiger, zertrampelter und von Skiern durchpflügter Schnee, dazwischen kahle, schneefreie Bäume - waren mir die Zustände auf dem Kandel immer noch lieber. So lenkten wenigstens keine hässlichen Altschneereste von der schönen Inversion ab. Im November wäre ich mit solchen Stimmungen glücklich gewesen. Und ein bisschen war ich das auch an diesem Januarabend. :-)
Die Nebelobergrenze lag unter dem Kandel bei etwa 700m. In Richtung Vogesen war darüber noch eine höhere Dunstschicht zu erkennen. Die Hügel unter dieser Dunstschicht sind mir erst beim Bearbeiten aufgefallen und haben mich ein wenig irritiert - eigentlich gibt es in dieser Richtung keine Berge, die über 700m hoch sind. Erst dachte ich an eine Luftspiegelung, aber dafür wären die Hügel wohl zu klar abgegrenzt. Wenn es der Kaiserstuhl ist, dann dürfte die Nebelobergrenze dort höchstens bei 400m gelegen haben.
Die übrigen Bilder dürfen für sich sprechen ...
Zum Abschluss noch die Dokumentation der Schneelage auf dem Kandel. Im Lauf dieser Woche wird sich die Situation höchstwahrscheinlich endlich wieder verbessern.
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29.12.2012
Ein Gutes hat die derzeitige regenreiche Wetterlage: Sie hat den Grundwasserspiegel so weit ansteigen lassen, dass der Eichener See bei Schopfheim wieder zum Vorschein gekommen ist. Normalerweise befindet sich in der Mulde nur eine Wiese, doch in unregelmäßigen Abständen füllt sich der Karstsee mit Wasser. Zuletzt war das im Januar 2012 der Fall. Der See ist der deutschlandweit einzige Lebensraum für den Blattfußkrebs, die älteste Tierart der Welt.
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23.12.2012
Obwohl die seit gut einer Woche anhaltende Westwetterlage zuvor schon große Schneemengen in die Flüsse gespült hatte, war auch in diesem Jahr die Singularität "Weihnachtstauwetter" sehr ausgprägt. Bis dahin war zumindest der Feldberg von größeren Tauwettereinschüben verschont geblieben, doch in der Nacht zum 23. 12. stieg die Temperatur auch in höchsten Lagen weit in den Plusereich, wobei es anhaltend und kräftig schüttete und stürmte. Zehn Tage zuvor hatte auf 1000m Höhe noch eine Schneedecke von annähernd einem Meter Höhe gelegen, davon waren nun nur noch klägliche Reste übrig. Darauf folgte ein rekordwarmer Heiligabend (19,3°C in Freiburg).
Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich bereits in meiner alten Heimat auf der Ulmer Alb. Kurz vor meiner Ankunft am Abend zuvor hatten sich die Wolken der abziehenden Brutal-Warmfront in eindrucksvollen Farben präsentiert:
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20.12.2012
Nach einem freundlichen Tag war es schon wieder vorbei mit dem Zwischenhocheinfluss. Morgens kündigte sich bereits die Warmfront des nächsten Tiefs an. Das ist einerseits traurig, da diese zumindest unterhalb 1300m erneut Tauwetter mit sich bringen wird - allerdings sind morgens aufziehende Warmfronten immer für farbenfrohe Sonnenaufgänge gut. Trotzdem hatte ich mit einem so intensiven Morgenrot nicht gerechnet.
Fotoziel war an diesem Morgen das Feldbergmassiv. Ich dachte eigentlich, ich sei früh genug dran, doch schon lange vor Sonnenaufgang begann der Himmel zu brennen. Das Rot des Himmels war so stark, dass es in der Gegenrichtung die Landschaft surreal beleuchtete - und das bereits mehr als eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.
So sah es in der Gegenrichtung aus:
Noch etwa 20 Minuten bis Sonnenaufgang, zu diesem Zeitpunkt waren die Farben am intensivsten ...
... doch da stand ich gerade leider an der falschen Stelle, um nochmals in die andere Richtung zu fotografieren. Die einfachste Aufstiegsroute zum Seebuck, die bei Tiefschnee begehbar ist, führt im Uhrzeigersinn um den Berg herum, und zu diesem Zeitpunkt befand ich mich gerade auf der Westseite. Kurz darauf konnte ich immerhin einen "Streifschuss" des Farbspektakels mit Blick nach Nordosten mitnehmen:
Oben angekommen war dann das Beste vorbei, aber was von den Farben übrig war, konnte sich immer noch sehen lassen.
Als die Sonne über den Horizont stieg, waren die Himmelsfarben weitgehend verblasst. Normalerweise sieht man von diesem Aussichtspunkt aus den Feldsee, doch nun versperrte eine recht ausgeprägte Wechte die Sicht ...
... und diese zu betreten war mir dann doch zu riskant.
Die Sonne verschwand schnell wieder hinter den Wolken und ließ sich den Rest des Tages nicht mehr blicken.
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19.12.2012
Eigentlich hasse ich kaum etwas mehr als zyklonale Westlagen im Winter. Die meiste Zeit herrscht dabei im Hochschwarzwald (außer in den Gipfellagen) ekligstes Schmuddelwetter mit ergiebigen Regenfällen, gelegentlicher Neuschnee durch Rückseitenschauer wird meist schnell wieder weggeschwemmt. Doch diesmal folgte so einer Rückseite, die oberhalb 1000m nochmal schön winterliche Verhältnisse brachte, ein Zwischenhoch. Für etwa 24 Stunden stellte sich freudliches Winterwetter ein, und es gab einen Abend und einen Morgen mit außerordentlich fotogenen Stimmungen, wie man sie einer Wz-Lage normalerweise nicht zutrauen würde.
Aus dem missglückten Fotoausflug eine Woche zuvor hatte ich gelernt. Manchmal muss es eben doch der Schauinsland sein - ich hatte dort zwar schon alles fotografiert, aber noch nicht bei jedem Wetter. :-)
Auf den Gipfel führten mehrere Fußspuren, aber nur eine einzige Person vor mir war an diesem Tag auch auf den Aussichtsturm gestiegen. Ich frage mich, wie sich die anderen alle so etwas entgehen lassen konnten ...
Dafür war anschließend bei den Windbuchen deutlich mehr Betrieb. In den paar Minuten, die ich mich dort aufhielt, habe ich (wenn ich mich nicht verzählt habe) gleich 8 andere Fotografen getroffen. Ich werde es nie verstehen, was andere Leute daran finden, zusammen mit dutzenden anderen Fotografen das millionste Bild vom Mono Lake, Antelope Canyon, Seljalandsfoss usw. zu machen - ich bin beim Fotografieren lieber ungestört. Nur war in diesem Fall war die Stimmung leider zu schön, um einfach daran vorbeizufahren, also habe ich den Zwischenstop eben schnell hinter mich gebracht:
Zum Einbruch der Dämmerung begab ich mich dann auf die Kuppe nahe dem Hotel Halde, von der man eine sehr schöne Rundumsicht genießen kann. Der Hügel befindet sich - genauso wie die Windbuchen - auf einem Privatgrundstück, doch ich dachte immer, dass es eigentlich niemanden stören sollte, wenn man im Winter bei Schneelage, wenn an landwirtschaftliche Nutzung sowieso nicht zu denken ist, solche Grundstücke betritt. Anders als bei meinem letzten Besuch standen dort inzwischen allerdings diverse Schilder, zum einen "Kein Wanderweg" an der Grundstückszufahrt und zusätzlich mehrmals "Betreten des Grundstücks verboten" am Rand dieses Weges. OK, ich kann es ja verstehen - aber ich musste diese Bilder einfach unbedingt haben. 8-) Es soll auch nicht wieder vorkommen. Zumindest nicht, bevor die Wetterbedingungen das nächste Mal so perfekt sind wie an diesem Abend ...
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12.12.2012
Richtig viel unberührter Schnee, Frost, Reif, klarer Himmel - es sollte ein perfekter Wintertag werden, wie er auch in den Hochlagen des Schwarzwalds selten vorkommt. Da wollte ich unbedingt Bilder machen, für die sonst selten Gelegenheit ist: die typische, idyllische, aber eher unspektakuläre Hochschwarzwälder Kulturlandschaft, tief verschneit und vereist. Schauinsland, Feldberg und Co kann man schließlich im Winter auch fotografieren, wenn unterhalb 1000m nicht viel geht.
Doch mein Vorhaben - einfach mal drauflosfahren und an den richtigen Stellen ein paar Bilder machen - wurde ein völliger Reinfall. Bei dem vielen Schnee war Anhalten am Straßenrand genauso schwierig wie zu Fuß abseits der Straße vorwärtszukommen. Ich hätte es eigentlich wissen müssen ...
Das einzige halbwegs brauchbare Bild von diesem Morgen:
Am Abend machte ich mich dann doch noch auf dem Weg zum Feldberg. Da kann man eigentlich bei so einer Wetterlage nichts falsch machen. Eigentlich ... Doch ich war sowieso schon zu spät dran und bildete mir dann noch ein, ich könnte den Wanderweg vom Hebelhof aus nach oben benutzen. Bei der Schneelage erwies sich das als Trugschluss. Letztendlich lief es also auf zwei komplett vermasselte Fototouren an einem Tag hinaus - und das ausgerechnet am letzten Tag vor der Umstellung der Großwetterlage auf deutlich milderes Wetter.
Die Bilder, die ich an diesem Abend gerne gemacht hätte, lassen sich immerhin auf dem Blog von Maximilan Ziegler bewundern.
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05.12.2012
Es ist bereits mein fünfter Winter im Hochschwarzwald, und jetzt hat sich endlich die Großwetterlage eingestellt, auf die ich in den Wintern 06/07, 07/08, 10/11 und 11/12 vergeblich gewartet habe. Tiefdruckgebiete ziehen in rascher Folge vom Nordatlantik nach Mitteleuropa und bringen dem Tiefland meist nasskaltes Schmuddelwetter, während die Hochlagen gründlich eingeschneit werden. Eine schönere Wetterlage kann man sich als Winterliebhaber im Hochschwarzwald kaum vorstellen. Der einzige Nachteil ist, dass es die Sonne dabei nur selten durch die Wolken schafft. Dafür präsentiert sich die Landschaft in diesen kurzen Abschnitten ruhigeren Wetters als Winterwunderland der Extraklasse.
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