04.01.2021
Die Schneedecke und der Dauerfrost sollen den Prognosen nach noch eine Weile bleiben. Das Hochnebel-Dauergrau leider auch. Da war es unvermeidlich, an diesem einen Tag, als die Nebelobergrenze ausnahmsweise tiefer lag als der Feldberg, noch einen zweiten Ausflug in die Sonne zu machen. Den Feldberggipfel wollte ich allerdings erneut so gut wie möglich meiden, um nicht mit Menschenmassen konfrontiert zu werden. Daher wählte ich den Weg von Rinken (mittlerweile Standard für mich wegen der Parkgebühren-Abzocke am Feldbergpass) über die Zastler Hütte in der Hoffnung, dass im Zastler Loch auch schon ein bisschen Sonnenlicht durch Hochnebellücken zu sehen sein könnte. Am Ende landete ich dann aber doch auf dem Gipfelplateau, aber immerhin auf der ruhigen Nordseite. Der Anstieg hat sich mehr als gelohnt: Glorien, Nebelwellen, abendliche Himmelsfarben ‐ und keine Menschen. Alles, was man sich bei so einer Lage wünschen kann.
Anschließend ging es auf demselben Weg zurück, und in der Dämmerung habe ich doch noch eine Aufnahme aus dem Zastler Loch mitgenommen.
Hier, bei Einbruch der Nacht an einer wegen der Pandemie geschlossenen Hütte auf der unwirtlichen Feldberg-Nordseite, mittlerweile wieder unter der Hochnebeldecke versunken, leuchtete in völliger Einsamkeit ein Weihnachtsbaum. Eine dieser surrealen Stimmungen, wie ich sie in dieser Shutdown-Zeit (in der Fotografieren zum Glück noch erlaubt ist) schon mehrfach erlebt habe. Fotografisch ist die Aufnahme nicht besonders hochwertig, aber die Stimmung zu dokumentieren, das musste einfach sein. Damit ich nicht der einzige Mensch bleibe, für den dieser Baum ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht hat.