01.01.2015
Im Schwarzwald gibt es unzählige tief eingeschnittene Täler mit fotogenen Wildbächen. Auf der Alb wurde mir schnell bewusst, was das für ein Luxus war. Täler gibt es hier zwar auch, aber es fehlen die Bäche. Andererseits sind die Trockentäler auch ein spezielles Charakteristikum der Alb, das es in anderen Mittelgebirgen nicht in dieser Form gibt. Nur habe ich davon als Landschaftsfotograf nicht viel. Die Täler sehen alle ziemlich ähnlich aus. Da, wo eigentlich ein Fluss hingehört, ist ein Forstweg, schön bequem zum Wandern und Radfahren. Links und rechts davon dicht bewaldete Hänge. Aus landschaftsfotografischer Perspektive betrachtet kann man sagen: kennt man eins dieser Täler, kennt man alle.
OK, nein, das war jetzt nicht fair. Selbst wenn man die abwechslungsreiche Vegetation außer Acht lässt, hat immer noch jedes Albtal etwas für sich. Am interessantesten ist oft der obere Bereich, wo sich das Tal noch nicht so tief in die Hochebene eingegraben hat und man statt dichten Wäldern eher Wacholderheiden oder anderweitig überschaubare Vegetation vorfindet. Das trifft besonders auf das Tiefental zu, das bei Heroldstatt seinen Anfang nimmt und zwischen Blaueuren und Schelklingen ins Achtal mündet.
Die Landschaft weist in diesem Bereich noch eine Besonderheit auf: Das obere Tiefental hat ein kleines, namenloses Seitental, das im Frühling ein bisschen so aussieht wie ein Gletscher aus Blumen. Da muss ich in ein paar Monaten unbedingt noch einmal hin. (Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr: Alle geplanten Fototouren auch wirklich durchführen.)